Ausstellung im Heimatmuseum:
"Franz Braumann - sein Leben - seine Werke"
Am 2.12.2010 wäre Köstendorfs Ehrenbürger Franz Braumann 100 Jahre alt geworden. Mit der Errichtung der Dauerausstellung über den weltweit publizierenden Schriftsteller und Bestsellerautoren im Heimatmuseum ehrten die Köstendorfer/innen den Literaten und großen Erzähler.
Im ersten Stock des Heimatmuseums wurde zu Ehren des Dichters das Franz-Braumann-Zimmer eingerichtet. Hier ist der Mensch Franz Braumann "fühlbar", wird sein Leben und seinem kreativen Schaffen sensibel nachgespürt. Die künstlerische Gestaltung dieser Dauerausstellung hat der junge Wiener Kunstschaffende und gebürtige Köstendorfer Georg Frauenschuh feinsinnig kreiert. Das Augenpaar Braumann begleitet einen in den Vitrinen, in denen die Werke Braumanns ausgestellt sind.
Die Texte stammen von der Salzburger Publizistin Christine Schweinöster. Köstendorfs Bildungswerkleiter Josef Kohlberger hat - mit der maßgeblichen Hilfe der Kinder des Autors - die "fast" komplette Büchersammlung (über 100 Bücher, dazu Zeitschriften!) zusammentragen können. Zu sehen sind auch Mitbringsel des Autors von seinen vielen Reisen und natürlich fehlt seine museale Zeigerschreibmaschine nicht. Bis zuletzt hat er eine solche verwendet. Die erste hatte er übrigens mit dem Lohn für das Torfstechen und Eisschneiden am Wallersee erworben. Unzählige Male führte sein flinker Finger einen Zeiger in einem umständlichen Zwischenschritt zum gewünschten Buchstaben, mit der anderen Hand wurde die Schreibmaschine angeschlagen und so der Druckvorgang ausgelöst.
Vom Bauernbub aus Huttich zum vielseitigen Dichter und Bestsellerautor
Franz Braumann bezeichnete es als "seltsames Lebensspiel", "Lehrer und Dichter zugleich" geworden zu sein. Das zweite von sechs Kindern des Augerbauern in Huttich bei Seekirchen schrieb als junger Bursch seine ersten Gedichte und Erzählungen. Er wurde nicht Knecht, auch nicht, wie später vorgesehen, Zimmermann. Er schaffte es, in der Salzburger Lehrerbildungsanstalt aufgenommen zu werden. Als Lehrer, später als Schuldirektor Köstendorfs, arbeitete er nebenbei unermüdlich als Schriftsteller. Er holte für den "Salzburger Bauernkalender" die Welt in die bäuerlichen Stuben seiner Leserinnen und Leser, lange bevor in diesen das Fernsehen flimmerte. Später, als freier Literat, sammelte er in allen Erdteilen Stoff für packende Schilderungen. Romane, Jugend- und Sachbücher, Biographien, Gedichte, Sagen, Märchen, Erzählungen, Reiseberichte entstanden. Mehrere seiner Bücher wurden in europäische, asiatische und afrikanische Sprachen übersetzt. Der Lebensroman über Friedrich Wilhelm Raiffeisen avancierte zum Welterfolg, mit über 600.000 verkauften Büchern, auch in Japanisch und in die ostafrikanische Bantusprache Suaheli. Er erhielt hohe Literaturpreise. Vom Bundespräsidenten wurde dem feinsinnigen Autor 1963 der Professoren-Titel verliehen und Köstendorf machte ihn zum Ehrenbürger.
Fotogallerie der Austellung "Franz Braumann - sein Leben - seine Werke" im Heimatmuseum