Lokale Agenda 21

Lokale Agenda 21 für Köstendorf
Zukunftsarbeit zu Dorf- und Gemeindeleben

Was ist „Lokale Agenda 21“, wozu dient das und warum braucht es Köstendorf?

Was verbirgt sich hinter diesem, etwas fremd klingenden, Begriff „Lokale Agenda 21“ (oder abgekürzt „LA 21“)?
- „Agenda“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet, „was zu tun ist“.
- „Lokale Agenda“ sagt aus, dass es dabei um die Gemeinde oder die Region geht.
- Und „21“ steht für das 21.Jahrhundert.
Vor fast genau 20 Jahren (3.-14.Juni 1992) haben bei der UNO-Konferenz für Umwelt + Entwicklung in Rio de Janeiro  die Vertretungen von fast 180 Staaten aus der ganzen Welt (darunter auch Österreich) beschlossen, dass die Kommunen mit ihren Bürgern und den Unternehmungen in einen Zukunftsdialog treten sollen, um die Herausforderungen des 21.Jahrhunderts besser bewältigen zu können.

Und wie kann sich eine Gemeinde dabei auf die Zukunft vorbereiten?
In einem Lokale Agenda 21 Prozess erarbeiten Gemeinden (oder Regionen) m i t  d e n  B ü r g e r n ihr speziell für ihre Kommune gestaltetes  L e i t b i l d  für eine nachhaltige, dauerhafte, zukunftsfähige oder zukunftsbeständige Entwicklung.
Dabei wird unter nachhaltiger Entwicklung eine Entwicklung verstanden, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden.

Wurde dieser Zukunftsdialog bereits in anderen Gemeinden durchgeführt?
Weltweit haben dies bisher 10.000 Gemeinden und Regionen gemacht.  Allein in Bayern haben die Bürger in 800 Gemeinden diesen Zukunftsweg beschritten.
In Österreich gibt es in ca. 430 Gemeinden sowie in 35 Regionen „Lokale-Agenda-21-Projekte“.
In Oberösterreich haben bereits 120 Gemeinden und 7 Regionen mitgemacht.
Im Bundesland Salzburg sind die Arbeiten in 6 Gemeinden abgeschlossen.
In Köstendorf und in einer Gemeinde im Pongau wird daran gearbeitet.

Hat ein Lokale Agenda 21 Zukunftsdialog bestimmte Kriterien zu beinhalten?Die durchwegs anspruchsvollen Kriterien der Lokalen Agenda 21 sind insbesondere:

  • die Zukunft der Kommune (Dorf, Gemeinde, Markt, Stadt oder Region) beraten,
  • die Bürger als Schlüsselakteure und Einbeziehung der örtlichen Gemeinschaften,
  • die Verbesserung des Lebensstandards aller Menschen,
  • der nachhaltige Umgang mit Natur und Ressourcen,
  • eine sozial gerecht ausgeglichene sowie
  • ökonomisch vertretbare und zukunftsbeständige Entwicklung.

Aber das wichtigste ist:
Die Bürger(innen) einer Gemeinde beraten über ihre Gemeinde und bringen ihre Vorschläge und Meinungen ein.
Die vielfältigen Ideen die sich Bürger für ihre Kommunen weltweit bei den LA 21-Projekten einfallen lassen haben, ist eine Liste der Erfolgsgeschichten. Wie die Beispiele, etwa in Steinbach a.d.Steyr, oder Weyarn (Bayern) zeigen, wurden dort aus der ausführlichen Analyse des Ortes – seiner Geschichte und Gegenwart – Lösungsansätze für die Zukunft gefunden.

Und warum braucht nun ein Ort, eine Gemeinde, wie Köstendorf ein intensives Nachdenken über die zukünftige Entwicklung?

Wir leben derzeit in einer Zeit in der sich vieles sehr stark verändert. Denken wir an die Globalisierung der Produktion der Güter oder an die Konzentration im Warenhandel.

Egal wo eine Kommune (Gemeinde) ist und egal wie groß sie ist, ob sie eine Großstadt, eine Stadt, ein Markt oder eine Dorfgemeinde ist, das 21.Jahrhundert wird allen große Veränderungen bringen.

Der ländliche Raum, die Dörfer außerhalb der Ballungsräume und deren „Speckgürtel“ durchleben derzeit eine Fülle von Veränderungen. Gewerbe, Handel und Dienstleistungsbetriebe verschwinden ganz oder übersiedeln in die Städte. Damit verlieren diese ländlichen Regionen Arbeitsplätze. Insbesondere verlieren sie durch diese Zentralisierungsschritte die letzten höherqualifizierten Positionen in der Region.

Vieles ist heute in Bewegung, auch durch Jahrhunderte bewährte Institutionsstrukturen werden heute verändert.

 

Die Gemeinde Köstendorf hat nun diese "Zukunftswerkstatt - Köstendorf" gestartet.
Alle Bürger(innen) und Unternehmungen sind eingeladen, bei den einzelnen Diskussionsrunden (welche zu den einzelnen Themengebieten gegründet wurden bzw. noch entstehen können) mitzuwirken.  

Die Lokale Agenda 21 (LA21) in Köstendorf wird begleitet von den zwei Moderatorinnen:- Fr. Dr.Waltraud Winkler-Rieder (ÖAR-Regionalberatung GmbH), Gesamtprojektleitung- Fr. Isolde Mrwa (Salzburger Bildungswerk), Begleitung einiger Arbeitsgruppen In der Gemeindeverwaltung Köstendorf ist Frau Monika Probst für die Lokale Agenda 21 zuständig:
Telefon: 43(0)6216 5313-15    Mail: kassenverwaltung@koestendorf.at

Die Zukunftsarbeit wird gestaltet von einer Lenkungsgruppe (Kernteam).
Das sind 19 Damen und Herren aus Köstendorf. Zu einem Drittel setzt sich diese Gruppe aus gewählten Gemeinde-mandataren(innen), teils aus Sprecher für verschiedene Institutionen und eben aus Bürgerinnen und Bürgern aus den verschiedenartigen Berufs- und Lebenssituationen zusammen. Diese Lenkungsgruppe hat den Diskussionsprozess so zu lenken, dass die Bürger daran rege teilnehmen. Und sie haben dann aus der Fülle der Einzelideen ein Leitbild für Köstendorf zu konzipieren. Es soll im Sinne einer LOKALEN AGENDA 21 der berühmte rote Faden der nachhaltigen Gemeindeentwicklung erkennbar werden.

 

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe sind:

Bgm. Wolfgang Wagner, Josef Bachler, Mag. Bernhard Weiss, Mag. Franziska Dürr, Elfriede Maislinger, Monika Probst, Josef Struber jun., Gabriele Neudecker, Ing. Josef Neumayr, Mag. Gottfried Kögler, Rupert Bachler, Mag. Wolfgang Neubacher, Wolfgang Vogl, Altbgm. Josef Krois, Angelika Bann, Elisabeth Schilcher, Gerhild Hedegger, Alois Wieder, Dipl. Ing. Werner Janka und Josef Kohlberger.

 

Beim ersten Treffen des Kernteams Ende Juni 2012 wurden vier Arbeitsgruppen festgelegt, welche unter den nachfolgend aufgezählten "vorläufigen" Arbeitstiteln die Ideen für die Zukunft erarbeiten sollen. 

v  Arbeitsgruppe „Energie und Mobilität“ – Leiter ist Herr Werner Janka
v  Arbeitsgruppe „Natur-Ressourcen-Gesellschaft“ - Leiter ist Herr Josef Krois
v  Arbeitsgruppe „Dorfplatz“ – Leiter ist Herr Wolfgang Vogl
v  Arbeitsgruppe „Jugend-Alter-Vereine“ – Leiterin ist Frau Gerhild Hedegger

Wie geht es im Jahr 2012 weiter?
Im Frühherbst 2012 (genauer in der Zeit zwischen 26. Sept. bis 9. Okt. 2012) treffen sich die Arbeitsgruppen zu allen Themenbereichen um die Zielsetzungen, Zeiten, Rollen, Inhalte etc. abzustimmen und weiter zu besprechen. Dazu werden die nominierten Leiter/Innen Frauen und Männer aus der gesamten Gemeinde Köstendorf einladen, um aktiv mitzuarbeiten (Einladung siehe Rückseite!).

Im Oktober und November 2012 werden weitere Treffen organisiert.

Anschließend werden die ersten Ergebnisse zusammengeführt und abgestimmt, das soll dann wieder im Dezember 2012 passieren. Alle Sitzungen werden dokumentiert und auch in einen Gesamtbericht entsprechend beschrieben.

Josef Kohlberger, 01. Aug. 2012